helmfried kober
kamera

Juni 2015

© kober pictures

 

Als wir damals von Pakistan zurückkamen, mit 3 totalbelichteten Rollen (also Schwarzfilm) und mit Fieberdurchfall im Bett lagen, hatten wir tatsächlich eine Zeit lang Angst, die hätten uns dort an irgendeinem der vielen Militär-Checkpoints auf dem Weg zum Nanga Parbat mit einer veralteten Röntgenkanone heimlich verstrahlt.

Die Totalbelichtung hat sich dann doch als ein Versehen eines inzwischen nicht mehr existenten deutschen Kopierwerks herausgestellt, der Durchfall war nach ein paar Tagen weg. Aber es war tatsächlich für ein paar Tage lang so, als müsste man sich jetzt genau überlegen, was man noch zu sagen hat, denn es könnte ja bald das letzte sein... 

Bei mir war es also an der Zeit einen Kurzfilm zu schreiben, der all diese fremdartigen Erlebnisse reflektiert. Dieser Film läuft jetzt tatsächlich auf dem Festival of Nations 2015 in Österreich: YesYes, No Problem - mit der großartigen Jany Tempel und Steven Charles Nicholson. 15 min, eine Einstellung.

Es ist das Interview mit der Witwe eines Selbstmordattentäters, das ein amerikanischer Journalist in einem Hotelzimmer im mittleren Osten führt. Er kann jedoch nicht ahnen, was Fatima hinter ihrem Schleier im Schilde führt...

Alles über Nacht gedreht mit einem freiwilligen Team in Schwäbisch Hall!

Danke Euch dafür noch mal! Und Euren Eltern natürlich !!!

 

Aug 2014

Was hätten der Neue Deutsche Film, die Novelle Vague oder der Italienische Impressionismus Freude daran gehabt, mit einer DSLR Kamera Filme machen zu können, das Kopierwerk als MacBook in der Tasche und mit dem Vertriebsweg You Tube praktisch den Jedermann erreichen zu können.

 

So günstig! Kunst der Kunst willen. L’art pour l’art im Film. Digitalisierung und Demokratie. BrDi, Breaking Dig...

 

Aber wie bei jedem großen Sturm bringt die Digitalisierung auch einen Nebeneffekt mit sich: Deflation des Handwerks, so wie es der Technik, Fotografie, Musik und Kunst zuvor ergangen ist. Man kann nichts dagegen machen, ich weiß, das ist so im Fortschritt. Es passiert so sicher wie das Aussterben der Menschheit eines Tages. Denn unsere Gesetze der Natur unterliegen alle diesem eigenartigen Prozess des Fortschrittes, bis was Besseres kommt. Irdisches oder Außerirdisches.

 

Halt, damit wir uns richtig verstehen: Ich halte die Erfindung des Internets für ähnlich bahnbrechend wie die des Buchdrucks, und habe von Anfang an ganz vorne in der Phalanx der Digitalen Kinematografie gestanden! Und doch erinnert mich jede Träne im Knopfloch an das perforierte Band, das mit seiner genau 35mm breiten Magie mein Leben bisher immer prima zusammen gehalten hat. 

 

Also bin ich noch mal dem perforierten Band gefolgt und kam in Filmarchive und ließ mich noch einmal fesseln. Dort wird die letzte Bastion dieser Analogie verteidigt. Dort gibt es noch und ein paar tapfere Filmwissenschaftler, die um den Rest seiner Existenz und übrigens auch die des „Contents“ kämpfen, der ja nichts Geringeres ist, als die Kultur der Menschheit! Dabei kann ich nicht einfach nur zusehen! Also spezifiziere ich jetzt auch mit meinem bi-technischen Hintergrund moderne Filmbearbeitungstische und helfe dabei Digitalisierungsworkflows für Archive aufzubauen.

 

Aber mit Digitaler Kinematographie mache ich natürlich trotzdem weiter. Wer einmal Blut geleckt hat kann nicht mehr aufhören. Nur drehe ich ab jetzt auf Rechnung und nicht mehr jeden Quatsch. Ich glaube Truffaut, Fassbinder und Scola hätten es ähnlich gemacht, denn schließlich bringt das alles auch eine Inflation der Kunst mit sich, von der man sich unabhängig machen muss. 

 

Und so können wir den Film noch als etwas erleben, was er eigentlich mal für mich als Kind und junger Kamerassistent war: ein Schatz: www.KEM-Studiotechnik.com (das sind übrigens auch alles Fotos, Texte, Werbefilme, ach, die ganze Website ist von mir).

 

Denn wenn er richtig gelagert wird, dann kann er noch in fünfhundert Jahren von Außerirdischen ohne Codec gelesen werden und dient dann vielleicht einmal als das letzte Argument, uns nicht zu vernichten...

 

--alles liebe, euer helmfried

 

Juli 2012

willkommen meiner neuen website im alten, ungeschlagenen Design von Tini Rappold!

Ich weiß, es klingt immer asselig, wenn man so etwas behauptet, aber:

Ich hatte sie wirklich schon alle: von HDV bis 70mm, Alexa bis Red, Bolex bis A35III, DSLR bis AATON, 535 bis Handycamera, EX bis XD, HDCam bis P&S, Scuba bis Crashbox, Flashcard bis Super16, h.264 bis Epic, log C bis aja ki pro, ich habe gemuxt bis DNxHD185x - trallala alles schon gehabt...

 

Und was sie mir dabei nicht immer alles erzählt haben:

sie wären die besten, die schönsten, die teuersten, von nun an nur noch mit dir...

 

schlussendlich ist nun der Salto von Film zu CMOS gestanden und ging schneller als gedacht, das System ist wieder stabil und sogar kinderleicht geworden, um nicht zu sagen demokratisiert.

© 2000 Rolf van der Heydt

Und nun kommen Demokratie-Piraten und unterwandern das Urheberrecht. Das darf doch nicht wahr sein, liebe junge Politiker! Wenn das Werk nicht mehr geschützt ist, taugt es doch auch nicht mehr als Wirtschaftsgut, d.h. man kann damit auch kein Geld mehr verdienen.

Ich will nicht mein Leben lang nur Spaß-YouTube-Videos anschauen müssen, auch wenn sie auf Spielfilmformat aufgeblasen sind, Ihr etwa? Trinkt aus, Piraten, Joho!

und das mir, der mal vor Begeisterung um die karibischen Flüche einen Will Turner Bart trug...

 

 

 

November 2011

...bin gerade in Hamburg und lege mit Esther Wenger „Heiter bis Tödlich – Morden im Norden“auf. Endlich Alexa! Melde mich!

PS: Im März kommt unser Polizeiruf „Polizeiruf 110 - Raubvögel“ - übrigens RED ONE MX

© 2011 Andreas Wünschirs

September 2010

@Österreich:

„Bergdoktor“- Wir schließen den Doc mit einer hysterischen Schwangeren in einem Kleinwagen ein, der im Steilhang festhängt, während seine Süße den eifersüchtigen Vater versorgt, Sachen gibt’s...

 

 

 

Juli 2010

Die Zeit des zwar-auf-Video-Drehens, aber des warum-nicht-nach-Film-Aussehens ist vorbei.

Im Zuge dessen habe ich schon zwei Mal das neue Kamerasystem RED ONE benutzt und die Augen gerieben:

Im wunderschönen Puppenfilm "Wohin ist, der ich war und bin..."(2009) von Matthias Bundschuh

© 2010 Björn Jensen

und im zweiten Kinofilm von Ralf Westhoff: "Der  letzte schöne Herbsttag"(2010).

Der Traum des zeitgenössischen, demokratisierten Nachwuchsfilmers scheint wahr geworden...

Trotzdem, die Großartigkeit der Bilder in Joseph Vilsmaiers "NANGA PARBAT"(2009) konnten wir nur durch Film erreichen. Die teilweise auf 70mm gedrehten Bilder hatten nicht nur ein gigantisches Hauptmotiv, im Himalaja war auch der größte Kontrastumfang, dem ich in meiner kleinen Filmerlaufbahn bisher begegnet bin. Und das kann bis jetzt nur Kodak oder Fuji...

Ach ja, schauen Sie bitte nicht DSDS, schauen Sie lieber den alten "Fame" von Alain Parker.

Der ist auch noch aus Film!

 

 

 

Juli 2009

Ich beschäftige mich gerade mit der 'Eroberung des Nutzlosen', wie Reinhold Messner über Bergsteigen sagt:
Ich bin Teil des Teams, das die Geschichte um seine Himalaja-Anfänge und den Tod seines Bruders am
Nanga Parbat“1970 zu Polyester bringt.
Und das teilweise in 70mm! Aber auch da geht dieser Achttausender nur mit Mühe hinein.
Aber zum Glück gibt's Hubschrauber.

© 2009 Franz Baier

...und ich habe ihn gefragt:
Den Yeti gibt’s wirklich. Ist nur kein Ur-Arier, er ist nur ein Problembär.

Dann war da noch vor kurzem ein aufregender Marionetten-Film auf der Red One.
"Wohin ist der ich war und bin..." von Matthias Bundschuh und dem Salzburger Marionettentheater.

Ein Märchen in 4k.

Falls Sie mehr über die Dokumentation des Nutzlosen erfahren wollen, davon gibt's sicher auf den nächsten Seiten genug...

 

 

 

Juli 2008

„SHOPPEN“lief diesen Sommer im Kino und mehr als 350 000 Besucher haben mit den 18(!) Hauptdarstellern gelacht.
Den gibt es jetzt auf Video, falls Sie noch mitlachen wollen.

Ich habe vor kurzem als 2ndUnit DOP für die "Gustloff - Hafen der Hoffnung" ein ZDF-Zweiteiler fast alle Unterwasseraufnahmen,  viele spannende Stunts und komplizierte CGIs gemacht.  Das war meine kleine, persönliche Titanic. Klein! Schließlich sind auf der Gustloff zehn Mal so viele Menschen umgekommen, vor allem Kinder.

Und neulich in Berlin: ich habe mit zwei Digibetas doch tatsächlich einen Look à la "Grey's Anatomy" hinbekommen. Für den Teamworx-Pitch zu „Klinikum Berlin-Mitte“  Teamworx hat damit den Auftrag gewonnen.

Und ich habe mit offenen Türen und Umzugskisten drumherum in zweiter Reihe gehalten, nur fünf Minuten, das hat schließlich 47,73€ gekostet. Fünf Minuten! Also parkt nie in zweiter Reihe!

 

 

 

Februar 2007

"Große Lügen" lief auf dem Max-Ophüls-Festival in Saarbrücken 2007 und hat den Preis der Schülerjury des Bundesbildungsbeauftragten gewonnen – weil er so unkonventionell ist. Ein Zielgruppen-Publikumspreis.

"SHOPPEN"kommt im April ins Kino.

Ich würde ihn anschauen, auch wenn ich nicht mitgemacht hätte.

Beide Filme thematisieren die midlife crisis - ich bin heil durchgekommen...

Vielen Dank für ihren Besuch auf www.helmfried-kober.de

 

 

 

Juli 2006

hurra! Wir drehen endlich "SHOPPEN" - ein Sommermärchen, obwohl alle um uns herum gerade mit fußballspielen beschäftigt sind und es echt schwer ist, mit Originalton zu drehen. Ich glaube wir sind auch die einzigen die jetzt drehen.

 

 

 

November 2005

Märchen? Weil mein alter Weggefährte, Freund und Förderer Joseph Vilsmaier am ersten Drehtag mit dem Kran umstürtzte und mit Prellungen eines alten Wirbelbruchs ins Krankenhaus kam, bekam ich nach zig Filmen als sein Assistent die Chance, diesen Film als DoP zu machen:

 

"Der letzte Zug" über die Deportation der letzten Juden aus Berlin, im Viehwaggon nach Auschwitz, wegen Truppenverschiebungen waren sie 6 Tage lang unterwegs, ohne Wasser, ohne Essen, ohne Toilette und 120 Menschen pro Waggon. Als sie in Auschwitz die Waggons öffneten, waren 5 von 6 Menschen bereits tot.

 

Unser Waggon stand in Kutna Hora im Studio und war 20% größer gebaut, wir hatten maximal 80 Komparsen aber können Sie sich vorstellen wie 80 Menschen einen so engen Raum schlagartig aufheizen..?



© 2003 Leo Brunnsteiner

 

  • Impressum